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Außeneinsatz des SKM-Hospitals in entlegenen Gebieten
Das nepalesische Gesundheitswesen leidet unter seiner extremen Unterfinanzierung, die nur 14 $ pro Einwohner aufbringt. Versicherungen sind völlig unbekannt. Die staatlichen Bemühungen konzentrieren sich auf eine Basisversorgung in Form von medizinischen Versorgungsposten (health posts). Diese fehlen allerdings häufig in den Bergregionen und in ländlichen Gebieten.


Kali Baba, einer der zahlreichen Schamanen
 
Hier herrscht noch die Heiltätigkeit der Schamanen, deren Zahl auf 700.000 geschätzt wird und die bis zu 90 % aller Kranken behandeln. Jährlich sterben in Nepal fast 8% aller Säuglinge und Kleinkinder unter fünf Jahren an den Folgen der Trinkwasserverschmutzung, an Mangelernährung oder an einfachen Infekten. Für 29 Millionen Einwohner gibt es etwa 120 Krankenhäuser und 1000 der oben genannten medizinischen Versorgungsposten. Auf 5.000 Einwohner kommt ein Hospitalbett, ein Arzt in Nepal hat 4.800 Patienten zu versorgen. Für Spezialbehandlungen ist die Situation noch desolater. So stehen für die Versorgung von Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und mit Verbrennungsfolgen nur wenige Ärzte in Privatkliniken zur Verfügung. Wegen des fehlenden Kranken- und Unfallversicherungssystems müssen Behandlungskosten von den Patienten oder ihren Angehörigen selbst bezahlt werden. Daher beschränkt sich das etablierte Gesundheitssystem überwiegend auf die wohlhabenderen Bevölkerungsschichten. Doch gerade für mittellose Patienten die Versorgung zu verbessern, hat sich das INTERPLAST-Nepalprojekt insbesondere für den Bereich der Plastischen Chirurgie zur Aufgabe gemacht.

 
Medizinischer Versorgungsposten in Dhadagaun. Unserere Managerin Christa Drigalla unterhält neben ihrer aufreibenen Tätigkeit im Hospital diese kleine Gesundheitsstation, die auch ihren Namen trägt.
Fehlbildungen im Gesicht, z. B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, aber auch schwere Verbrennungen kommen in Nepal häufig vor. In den ländlichen Ein-Raum-Häusern wird an offenen Feuerstellen gekocht, geheizt und im Winter auch geschlafen. Oft sind es darüber hinaus die "modernen" Kerosin-Kocher, die ungeschickt benutzt gehäuft zu schweren Verbrennungen führen. Betroffen sind zumeist Frauen und Kinder. Bei ausbleibender fachgerechter Versorgung der Wunden resultieren schwere Narbenschrumpfungen mit ausgeprägten Narbenwucherungen, die zu gravierenden Entstellungen, zu Wachstumsstörungen und erheblichen Bewegungseinschränkungen führen. Über die Häufigkeit des Auftretens von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten in Nepal gibt es keine zuverlässigen Statistiken. Sie scheinen jedoch zahlreicher zu sein als in Deutschland. Eine Fehlbildung vor allem im Gesicht ist unter dem Aspekt des religiös geprägten Reinkarnationsgedankens im Hinduismus ein besonders schwerwiegendes Stigma. Die Eltern entwickeln Schuldgefühle und verstecken ihre Kinder wie Aussätzige. Die Betroffenen finden weder Ausbildung noch soziale Kontakte. Hier kommt der plastischen und Wiederherstellungschirurgie eine besondere Bedeutung für die Eingliederung der Betroffenen in die Gesellschaft zu, die unversorgt nicht die geringste Integrationschance hätten.

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Sankhu - Nepal, die Heimat des SKM-Hospitals, liegt in der Nordostecke des Kathmandutals cirka 16 km von der Hauptstadt Kathmandu entfernt.